Instagram-Trends mit Chart-Hits: Darf ich da mitmachen?​

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Katrin Wrulich

Hi, ich bin Kati, Inhaberin von Sisu Marketing. Ich schreibe hier, weil ich will, dass du als Unternehmer:in frische Impulse bekommst, die dich nachhaltig weiterbringen.

Du willst Musik auf Instagram nutzen, bist aber unsicher, was eigentlich erlaubt ist? Ich habe meine Recherche-Ergebnisse für dich zusammengetragen:

Inhaltsverzeichnis

Das Thema Musiknutzung auf Instagram ist komplex – und weil ich zunehmend sehe, wie auch riesige Accounts sich auf rechtliches Glatteis begeben, wollte ich diesen Beitrag veröffentlichen. Alles, damit du so sicher wie möglich auf Instagram durchstarten und dabei die grundlegenden Regeln einhalten kannst!

Instagram-Trends mit Chart-Hits: Darf ich da mitmachen?

Als Unternehmen oder Creator darf man nicht einfach an viralen Trends mit urheberrechtlich geschützten Hits teilnehmen – selbst wenn die Musik in der Instagram-Bibliothek erscheint. Also, man darf natürlich am Trend teilnehmen, aber ohne das “Trending Audio” zu nutzen – also das Musikstück darf nicht genutzt werden.

Erst jüngst brach wieder eine Abmahnwelle über Instagram herein. Ihr erinnert euch an den Waschbären, der sich im Kreis dreht und Pedro singt? Ja, genau – ebenfalls ein urheberrechtlich geschütztes Werk, welches munter ohne Lizenz genutzt wurde.

Welche Risiken gibt es bei der unbefugten Nutzung von Musikstücken auf Instagram?

Grundsätzlich sind auf Privatprofilen, die keine kommerzielle Absicht verfolgen, alle Musikstücke lizensiert. Happig wird es erst, wenn es eben doch zu einer kommerziellen Absicht kommt oder man direkt ein Business- oder Creatorkonto besitzt. Folgende Dinge können passieren, wenn man man in diesem Fall unbefugt Musikstücke nutzt:

Account-Sperrungen oder Löschung von Posts und ganzen Accounts durch Instagram.
Abmahnungen durch Labels bzw. deren Rechtsvertreter.
Nachzahlungen an GEMA/Rechteinhaber, und das kann mehrere Tausend Euro betreffen.

Wenn du jetzt denkst “oh oh, ich glaube, ich habe unbefugterweise Musikstücke verwendet!” dann empfiehlt es sich, die entsprechenden Beiträge jedenfalls zu archivieren oder zu löschen.

Sound Collection: Hier darfst du dich bedienen!

Um Unsicherheiten bei der Musiknutzung auf Instagram zu vermeiden, bietet Meta eine praktische Lösung: Die sogenannte Sound Collection. Diese spezielle Business-Musikbibliothek ist laut Meta kostenlos und lizenzfrei nutzbar – allerdings nur innerhalb der Meta-Plattformen, also Instagram und Facebook.

Du findest die Sound Collection über die Meta Business Suite, ein kostenloses Verwaltungstool, das du als Desktop-Version oder mit eingeschränkten Funktionen als App nutzen kannst. Wichtig zu wissen: Innerhalb der regulären Instagram-App sind diese Titel zwar ebenfalls vorhanden, jedoch nicht eindeutig gekennzeichnet. Deshalb ist nicht immer klar ersichtlich, ob ein bestimmter Song für die gewerbliche Nutzung freigegeben ist. Hier gilt also Vorsicht: Wenn du Musik für dein Unternehmen oder deinen Creator-Account nutzen möchtest, ist es sicherer, direkt über die Meta Business Suite auf die Sound Collection zuzugreifen. Dort dann den Song herunterzuladen und direkt ins Reel einzubetten.

Innerhalb der Sound Collection findest du alle wichtigen Informationen zum jeweiligen Musiktitel, indem du auf den Infobutton neben dem Titel klickst. Dort werden die Musiker:innen genannt sowie eine URL bereitgestellt. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, ist es wichtig, diese Angaben vollständig in deinen Reels oder Beiträgen anzugeben.

Auf einen Blick: Die Meta Sound Collection

  • Über 14.000 lizenzfreie Titel für Unternehmen, abrufbar über die Meta Business Suite (nur am Desktop).
  • Kann lokal heruntergeladen und in Videos eingebaut werden (z. B. mit Schnittprogrammen).
  • Einschränkung: Nicht direkt in Stories/Reels integrierbar. Du musst also das Audiofile vorab herunterladen und dann direkt in deinen Clip einbetten.

 

Wenn dir die Musik in der Sound Collection nicht ausreicht, kannst du folgendes tun

Nutze externe Musikdatenbanken und Anbieter

Plattformen wie Artlist, Epidemic Sound, Audiio oder Audiojungle bieten Musik mit kommerzieller Nutzungslizenz. Da kannst du dich entweder für einzelne Tracks oder ein Abomodell entscheiden und damit die Musiklizenz für deine gewünschten Stücke erwerben. Die Lizenz bekommst du auch als PDF und kannst sie so jederzeit nachweisen. 

Probiere KI-Generierte Musik aus

KI-generierte Musik kann urheberrechtsfrei sein, wenn sie ohne Bezug zu geschützten Originalwerken entsteht und keine menschliche kreative Bearbeitung enthält. Eine Plattform, die das laut eigenen Aussagen gewährleistet, ist z.B. Soundraw.io 

Versuche dich in eigenen Kompositionen 

Selbstsprechend: Selbstkomponierte und aufgenommene Musikstücke sind rechtlich auch sicher. Im Regelfall wird ja aktiv nach Urheberrechtsverletzungen gesucht, Firmen werden gebucht, um Verletzungen ausfindig zu machen und anschließend Anwaltskanzleien damit beauftragt, das Recht durchzusetzen. Wenn du also Urheber eines Musikstücks bist, musst du dir keine Gedanken machen.

Kann ich jetzt wirklich nicht bei Trends mitmachen?

Leider ist es wirklich schwierig, komplett sicher zu gehen, dass man kein Urheberrecht verletzt. Ohne ausgiebige Recherche würde ich dir davon abraten, Songs von Instagram direkt zu nutzen.

Ich persönlich verzichte darauf, bei Trends mitzumachen, wenn ich den Audiotrack z.B. nicht über die Sound Collection finde.

Es gibt einige Accounts, die sogenannte “Trending Audios” zeigen, die kommerziell nutzbar sind (bzw. mit ihren Posts eigene Trends starten, und zwar zu ebendiesen kommerziell nutzbaren Sounds). Auch dabei gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht, schau unbedingt, um es sich wirklich um einen Track handelt, den du verwenden darfst.

Fazit: Also kein Trend-Hopping für kommerzielle Accounts?

Für Unternehmen und Influencer gilt: Chart-Hits und andere virale Sounds sind tabu, es sei denn, man besitzt eine direkte Lizenz. Sichere Alternativen sind Portale, auf denen du Musik für deine Zwecke lizenzieren kannst.

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